Niedriglöhne, täglicher Kontakt mit hochgiftigen Chemikalien und weitere, häufig katastrophale, Arbeitsbedingungen. Die Probleme innerhalb der Textilindustrie in Asien und anderen sogenannten Billiglohnländern dürften Euch weitgehend bekannt sein. Aber das eine ähnlich prekäre Situation innerhalb der Schuhindustrie besteht wird leicht übersehen.
Die Initiative Change your Shoes – Zieh Dir neue Schuhe an für eine gute Sache
Ja ihr habt richtig gehört Change your shoes (etwa wechsle Deine Schuhe) ist der Slogan des indischen Aktivisten Gopinath Parakuni der gemeinsam mit der Initiative CIVIDEP gegen diese Ungerechtigkeiten kämpft.
Mit dem Ziel langfristig bessere Arbeitsbedingungen und ein Recht auf Organisation in Gewerkschaften innerhalb der indischen Schuhindustrie zu erreichen, reist Parakuni auch durch Europa. So hat er unter anderem den Kirchentag in Berlin besucht, um mit Teilnehmern ins Gespräch zu kommen.
Er sucht aber nicht nur die Aufmerksamkeit der Käufer, sondern auch der großen Markenunternehmen und versucht diese zu einer Zusammenarbeit für mehr Transparenz zu bewegen. Diese als Hauptabnehmer der Ware haben auch die Macht bessere Bedingungen für Arbeiter und Umweltschutz in den Produktionsstätten durchzusetzen. Parakuni konnte schon erste Ergebnisse erzielen: Die Deichmann-Gruppe erklärte sich kooperationsbereit, während auf Marken wie Prada und Birkenstock weiterhin Druck ausgeübt werden soll.
Unterstützt wird Parakuni übrigens auch von der entwicklungspolitischen Organisation INKOTA.
Asien ist größter Schuhproduzent weltweit und importiert hauptsächlich nach Europa
Fast 90 Prozent der weltweiten Schuhproduktion findet mittlerweile in Asien statt, wobei Indiens Schuhindustrie, die zweitgrößte nach China ist. Europa und damit auch Deutschland gilt als Hauptimporteur der Schuhwaren, die unter anderen in der indischen Stadt Ambur hergestellt werden. Die importierte Ware, die ihren Weg in Deutschland und andere europäische Länder mit teils gesellschaftlich weitverbreiteten Bio- und Ökotrends findet, wird meist unter Bedingungen herstellt, die sowohl den Arbeitern als auch der Umwelt dauerhaften Schaden zufügen. Dennoch scheint es, als schauen bekannte Markenunternehmen lieber weg, als auch die großen Profite zu verzichten, die Sie unter anderem dank der billigen Produktion in Asien erzielen.